Wehringhausen. Am Mittwochabend, 2. Dezember 2020, besuchte Apostel Wolfgang Schug die Gemeinde Hagen-Wehringhausen, feierte mit ihr den Abendgottesdienst und versetzte einen Priester in den Ruhestand.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls verabschiedete der Apostel Priester Matthias Stiebing aus der Gemeinde Hohenlimburg in den Ruhestand. Aus verschiedenen Gründen konnte die Ruhesetzung nicht in der Gemeinde Hohenlimburg durchgeführt werden.
Ruhesetzung von Priester Matthias Stiebing
"In der Sakristei haben wir heute Abend ja schon miteinander gesprochen", begrüßte der Apostel den Priester, "und dabei kam schon zur Sprache, dass gerade zwei Seelen in der Brust schlagen. Nicht nur der Eintritt in den Dienst des Herrn ist etwas Besonderes, sondern auch die heutige Versetzung in den Ruhestand." Zwischen dem damaligen Beginn und dem Tag der Ruhesetzung lägen 34 Jahre, so der Apostel, davon sei Priester Stiebing 20 Jahre im priesterlichen Dienst tätig gewesen. "Sie waren in unterschiedlichen Gemeinden, in Iserlohn und in Hohenlimburg tätig, und man kann in wenigen Minuten nicht alles würdigen, was in den vielen Jahren getan wurde." Es seien unzählige Gottesdienste, aber auch Seelsorgegespräche und Krankenbesuche gewesen. "Vieles nimmt man gar nicht wahr", so Apostel Schug und zählte auf, in welchen weiteren Diensten der nun scheidende Priester in der Gemeinde und auch darüber hinaus tätig gewesen sei: "Sie haben viel am Internetauftritt des Kirchenbezirks mitgearbeitet. Viele werden erlebt haben, dass Sie als Fotograf bezirksweit im Einsatz waren." Darüber hinaus würdigte Apostel Schug auch die weitere Tätigkeit des Priesters im Bereich der Lautsprecher- und Übertragungsanlagen in den Kirchen des Bezirks, als Administrator für die Mitgliederdatenverwaltung und als Baubeauftragter für das Kirchengebäude in Hohenlimburg. "Sie haben an vielen Mosaiksteinen mitgearbeitet und Ihre fachlichen Fähigkeiten eingebracht. Dafür möchte ich Ihnen auch im Namen der Leitung des Kirchenbezirks herzlich danken." Der Apostel hob aber auch die Tätigkeit hervor, dass der Priester an der Vollendung des Werkes Gottes mitgewirkt habe. "Sie haben kräftig daran mitgearbeitet, dass die Braut Christi geschmückt wird", dankte der Apostel dem Priester und versetzte ihn in den Ruhestand.
Evangelist Detlef Flügge, der als Abgesandter der Gemeinde Hohenlimburg zugegen war, fügte noch persönliche Dankesworte hinzu und überreichte einen Blumenstrauß als kleines Zeichen der Dankbarkeit. "Die Verabschiedung von der Gemeinde in Hohenlimburg wird ja noch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen", schloss er seine kleine Dankesrede und deutete damit an, dass noch ein weiteres Wiedersehen geplant ist.
Bei Gott bleiben
Die Predigt im Gottesdienst stellte Apostel Schug unter das Bibelwort aus Psalm 73, Vers 28: "Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun."
Der Psalmdichter sei irritiert und erschüttert gewesen, er habe erlebt, dass das Böse um sich greift und dass den Gottlosen scheinbar alles gelingt. Sie treiben sogar ihren Spott mit Gott und er stellt für sich fest, dass Gott scheinbar nicht eingreift, es sogar zu tolerieren scheint. Und dann fragt er sich: "Warum mache ich mir denn eigentlich die ganze Mühe? Und wir können uns auch fragen: Ja, warum mache ich das denn? Warum gehe ich überhaupt in die Kirche?"
Wie der Psalmist erleben wir auch, dass das Gottlose um sich greift und scheinbar Gott das auch toleriert und auch nicht eingreift. Wir erleben auch diese Widersprüche und die Frage: Wo ist den Gott überhaupt, warum lässt er sowas zu. Auch wir werden in diese Zweifel hineingetragen.
Der Psalmist ist damals mit all seinen Fragen und dem Widersprüchlichen in den Tempel Gottes gegangen, hat dann an das Ende jener gedacht und kam zu dem Schluss: "Dennoch bleibe ich stets an dir, also an Gott, denn du hältst mich an meiner rechten Hand. Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende in Ehren an." (nach Psalm 73, Verse 23 und 24)
Da wurde es ihm klar, der Weg, einfach so zu tun, als wäre Sünde nichts, einfach zu denken, irgendwie wird der liebe Gott schon gnädig sein, der führt zu keinem guten Ende. Nur der wahrhaftige Glaube daran, dass wir uns das Heil nicht selbst verdienen können, sondern dass Gott uns dieses Heil schenkt, führt zu einem guten Ende. Das bewegt uns, am Glauben festzuhalten, trotz aller Widersprüche und trotz aller eigener Sündhaftigkeit. "Zu diesem Schluss kam ja auch der Psalmist", predigte der Apostel. "Als er über all das nachgedacht hatte, war ihm klar: Dann bleib ich beim Herrn. Wenn ich das umsetze, was Gott mir sagt, dann hat das ein gutes Ende."
Wir bemühen uns, das umzusetzen, was Gott uns rät und messen allem, was Gott zur Stärkung dieses Glaubens schenkt, hohe Bedeutung zu. Deshalb suchen wir die Nähe Gottes, indem wir dahingehen, wo die Gegenwart Gottes greifbar ist, wo wir uns die Kraft holen, das Gute zu tun, das Gottgewollte mitzunehmen damit es zu einer Kraft wird, für uns und für andere.
Dazu schenkt uns Gott seine Barmherzigkeit, Liebe, Geduld und Gnade. Diese Zuversicht dürfen wir in unserem Herzen tragen.
© Bezirk Hagen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.