Breckerfeld. Am Sonntag, 17. Juli 2022, feierte Bischof Ulrich Götte, Wuppertal, seinen letzten Gottesdienst in der Kirchengemeinde Breckerfeld.
Bischof Götte hielt am Sonntag, 17. Juli 2022, seinen letzten Gottesdienst in der Gemeinde Breckerfeld, da er im November 2022 in den kirchlichen Ruhestand treten wird. Begleitet wurde er vom Bezirksvorsteher des Kirchenbezirkes Hagen, Bezirksältester Gottfried Flügge.
Als Grundlage seiner Predigt las Bischof Götte ein Bibelwort aus 1. Mose 4, 9, vor: "Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?"
Bischof Götte ging zu Beginn seiner Predigt auf den Liedvortrag des Gemeindechores ein. Es ging um Wohltaten und Frieden untereinander. Das wünsche er der Gemeinde, dass jeder dem anderen Gutes tut und Frieden bewirkt.
Im weiteren Verlauf der Predigt beschrieb Bischof Götte die bekannte Begebenheit von Kain und Abel. Die Bibel berichtet, dass Kain seinen Bruder Abel tötete. Der biblische Zusammenhang macht deutlich, dass Abels Opfer von Gott gnädig angenommen wurde, während das Opfer von Kain vor dem Herrn keine Gnade fand. Kain lehnte jede Verantwortung für seinen Bruder ab, so als ginge ihn dessen Geschick nichts an.
Wir beobachten häufig, dass Menschen auf ihre eigenen Interessen konzentriert sind und andere kaum wahrnehmen. Sie bemerken nicht, wenn ihr Nächster Hilfe und Zuwendung benötigt. Andererseits wird registriert, wenn ein anderer scheinbar mehr Erfolg hat und man wird neidisch. Gottes Fragen an den Menschen lauten auch heute: Wo ist dein Bruder? Wie geht es ihm? Braucht er deine Hilfe?
Die Sicht Jesu zum Umgang miteinander ist eindeutig. Er gab seinen Jüngern ein neues Gebot und forderte sie dazu auf, gegenseitige Liebe zu üben als Erkennungszeichen, dass sie seine Jünger seien (Joh 13,34.35). Als höchstes Gebot bezeichnete er: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Mt 22,37.39). Jesus selbst lehrte und war ein Vorbild darin, dass Liebe als treibende Kraft dazu führt, sich dem Nächsten zuzuwenden
Für das Gemeindeleben bedeutet das, dass alle einen Teil Verantwortung für das Miteinander in der Gemeinde haben. Liebe als treibende Kraft für unser Handeln bringt viel Wärme in die Gemeinde. Wir beten füreinander, zeigen Interesse aneinander und bieten unsere Zuwendung auf unterschiedliche Weise an. Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche (KNK) weist darauf hin, dass Seelsorge eine Aufgabe der ganzen Gemeinde ist (KNK 12.4). Eine schöne Möglichkeit dazu zeigt Apostel Paulus mit dem Rat: "Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden" (Röm 12,15). Brüder und Schwestern, die nicht mehr die Gottesdienste besuchen oder sich von der Kirche abgewandt haben, sind uns nicht egal, sondern wir versuchen, mit ihnen in Verbindung und im Gespräch zu bleiben. Wir wollen mit Gottes Hilfe auch "Hüter" unseres Nächsten sein.
In seinem Predigtbeitrag stellte Bezirksältester Flügge die Frage: Wann hast du das letzte Mal mit einer Schwester oder Bruder kommuniziert und gefragt, wie es ihr oder ihm geht? Nichts auf die lange Bank schieben sondern möglichst zeitnah praktizieren, war sein Impuls an die Gemeinde.
Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls wurde der Gottesdienst mit Gebet und Segen beendet.
Den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes gestalteten der Gemeindechor und die Orgel.
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