Breckerfeld. Vor einiger Zeit kam der Wunsch auf, wieder einmal einen Open-Air-Gottesdienst durchzuführen und vielen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit der Teilnahme an einem Gottesdienst anzubieten, das war am Sonntag, 27. Juni 2021 bei der Neuapostolischen Kirchengemeinde Breckerfeld nun möglich.
Fleißige HelferInnen bereiteten schon am Samstag alles vor und am Sonntag trafen sich rund 65 Gemeindemitglieder bei schönstem Sonnenschein zum Gottesdienst.
Priester Rainer Engemann hielt die Predigt und verwendete als Grundlage ein Bibelwort aus Psalm 14, 6 + 7: "Der Herr macht die Gefangenen frei. Der Herr macht die Blinden sehend. Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der Herr liebt die Gerechten.".
Priester Engemann ging in seiner Predigt auf die einzelnen Aussagen des Psalmisten ein. Gott macht die Gefangenen frei. Der Psalmist spricht nicht von Gefangenen, die gegen das Gesetz verstoßen haben. Er bezieht sich auf Kriegsgefangene, die von ihrem Feind aus ihrer Heimat in die Fremde verschleppt wurden. Wir sehen darin ein Bild für den Menschen: Seit dem Sündenfall lebt er unter der Herrschaft des Bösen und der Macht der Sünde. Er ist "gefangen" – unfähig zu leben ohne zu sündigen, kann er nicht in die Gemeinschaft mit Gott gelangen. Da er das Böse überwunden hat, kann Jesus Christus den Menschen von der Sünde befreien, im Diesseits und im Jenseits. Er tut es nicht pauschal, sondern wendet sich an jeden Einzelnen. Um frei zu werden, muss der Mensch zustimmen und mitwirken. Um von Christus befreit zu werden, muss man an ihn glauben, seinen Weisungen folgen (indem man die Sakramente annimmt, die er gestiftet hat) und ihm folgen. Gott macht die Blinden sehend. Jesus hat einmal seinen Jüngern vorgeworfen, blind zu sein. Sie hatten den irdischen Sorgen zu viel Bedeutung beigemessen und verstanden die geistliche Tragweite seines Auftrags nicht (Mk. 8, 14 – 21). Der Gläubige, der von Jesus nur eine Hilfe im diesseitigen Leben erwartet, leidet an geistlicher Blindheit. Jesus sprach noch von einer anderen Form der Blindheit: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?" (Mt. 7, 3). Wer seinem Nächsten eine Schuld vorwirft und dabei seine eigene Unvollkommenheit nicht sehen will, ist blind. Die Warnung Jesu wendet sich ganz besonders an seine Gemeinde (Offb. 3, 17.18), also an uns! Der Heilige Geist empfiehlt uns, Jesus Christus, unser Vorbild, als Maßstab zu nehmen, anstatt uns an dem Nächsten zu messen. Gott richtet die auf, die niedergeschlagen sind. Das Aufrichten der Niedergeschlagenen bewirkt Gott zuerst durch die vom Heiligen Geist inspirierte Predigt des Evangeliums. Diejenigen, die sie annehmen, schöpfen daraus Trost, Hoffnung und Zuversicht. Aber Gott wirkt auch durch uns, die Glieder des Leibes Christi. Er sendet uns, um die Niedergeschlagenen aufzurichten. Die Lebenden können wir aufrichten durch Worte, Taten und Gebete. Die Niedergeschlagenen im Jenseits können wir aufrichten durch unsere Fürbitte. Gott liebt die Gerechten. Gott liebt alle Menschen, und er will das Heil für alle. Um erlöst zu werden, muss der Mensch bereit sein, an Jesus Christus zu glauben und ihm nachzufolgen. Durch den Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt, kommt der Mensch in den vollen Genuss der Liebe Gottes.
Der Gottesdienst wurde musikalisch mit Orgelmusik und Sologesang umrahmt. Parallel zum Gottesdienst fand die Sonntagschule statt.
Anschließend traf man sich zum Austausch bei Kaffee und Kuchen, auf die Kinder wartete frisches Popcorn. Der Gottesdienst mit anschließendem Treffen hat viel Freude ausgelöst.
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