Hagen-Wehringhausen. Besondere Augenblicke erlebten die Mitglieder der Kirchengemeinde Hagen-Wehringhausen, als Apostel Wolfgang Schug mit ihnen den Gottesdienst feierte.
Zu diesem Gottesdienst, der am 28. November 2019 in der Kirche an der Uhlandstraße in Wehringhausen stattfand, begrüßte die Gemeinde auch die Mitglieder der neuapostolischen Gemeinde Kierspe.
Heilige Versiegelung, Ruhesetzungen und Beauftragung
Gemeinsam erlebten sie, wie der Apostel vor der Feier des Heiligen Abendmahls eine Mutter mit ihren drei Kindern an den Altar bat. Nach einem herzlichen Willkommen und einleitenden Worten spendete der Apostel den Vieren das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Ein Höhepunkt in diesem Gottesdienst.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes galt es dann, Abschied zu nehmen, denn mit Priester André Schmadel aus der Gemeinde Hagen-Haspe und Priester Manfred Urmoneit, Gemeinde Hagen-Wehringhausen, traten zwei langjährige Seelsorger in den Ruhestand. Priester André Schmadel war über 30 Jahre lang als Amtsträger in der Kirche tätig gewesen. Besonders am Herz lag ihm die Seelsorge für die Kinder der Gemeinde. Hier war Priester Schmadel in der Sonntags- und Vorsonntagsschule aktiv. Apostel Schug bedankte sich beim Priester für die jahrelange Pflege der Kinderseelen.
Danach erfolgte ebenfalls mit Worten großer Dankbarkeit und Wertschätzung die Ruhesetzung von Priester Manfred Urmoneit aus Hagen-Wehringhausen. "Mit Ihnen tritt eine priesterliche Säule der Gemeinde in den Ruhestand", beschrieb Apostel Schug das Wirken von Priester Urmoneit. "Jede Begegnung mit Ihnen war für mich die Bestätigung, dass das Werk Gottes in guten Händen ist." Mit diesen Worten kennzeichnete der Apostel unter anderem das Wesen und das 46 Jahre lange Wirken von Priester Urmoneit.
Mit Segenswünschen und Dankesworten auch an die Familien der neuen Ruheständler verabschiedete Apostel Schug beide aus dem aktiven Dienst als Seelsorger in der Kirche. Priester Urmoneit wird jedoch noch in der Seelsorge bei erkrankten Glaubensgeschwistern zur Verfügung stehen. Der Apostel beauftragte ihn zu diesem besonderen Dienst.
Mit der anschließenden Beauftragung von Diakon Stefan Flügge, der zu Beginn des Jahres in die Gemeinde Wehringhausen gewechselt war, erhielt die Gemeinde einen weiteren Seelsorger mit Herz, der mit seinen Gaben die Gemeinde bereichern wird. Apostel Schug bedankte sich beim Diakon, dass er für die Mitarbeit in der Gemeinde zur Verfügung steht und wünschte ihm Gottes Segen zu seinem Amtsauftrag.
Im Wort Gottes liegt Süßes und Bitteres
Grundlage für die Predigt zu diesem auch aufgrund der stattfindenden Handlungen besonderen Gottesdienstes war auch einBibelwort aus Offenbarung 10,10: "Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich's gegessen hatte, war es mir bitter im Magen."
Für einen kurzen Moment musste man fast an die an die Kinder denken, die mit dem Ausspruch "Süßes oder Saures" Ende Oktober an vielen Haustüren geklingelt hatten. Aber in diesem Gottesdienst ging es natürlich um etwas viel Tiefergehendes und Wichtigeres, nämlich um die Botschaft: "Gott will, das allen Menschen geholfen wird."
Zu Beginn seiner Predigt griff Apostel Schug zunächst eine Passage des Chorliedes auf, welches der Chor zu Beginn des Gottesdienstes angestimmt hatte und dankte für diesen wertvollen Impuls: "Er, Gott, hat uns gemacht!" Und dies nicht nur dem Leibe nach als Schöpfer, sondern auch zu einer neuen Kreatur und diejenigen, die sich zu ihm bekennen, zu seiner Brautgemeinde.
Bezugnehmend auf die Schreiben des Apostel Paulus aus der Gefangenschaft in Rom an den Bischof Timotheus erläuterte dann der Apostel die Bedeutung des Bibelwortes. "Gerne", so sagte er, "hören wir die Worte, das Gott uns liebt und uns gnädig ist, trotz unserer Fehler und Schwächen. Das ist der "süße Teil", den wir immer schmecken dürfen." Aber diese Botschaft gälte nicht nur uns, sondern auch denen, die uns Unrecht getan haben und auch denen, die es aus unserer Sicht vielleicht nicht verdient haben. "Und diese Erkenntnis, die uns oft erst beim Nachdenken und "Verarbeiten" des Wortes kommt, erzeugt dann ein "bitteres Gefühl". Wir Menschen neigen dazu, vergleichen zu wollen und dabei erscheint uns oft unsere eigene Schuld viel geringer als die unserer Mitmenschen."
In seinem letzten Predigtbeitrag vor seiner Zurruhesetzung erinnerte Priester Manfred Urmoneit an die Worte aus dem Gebet des Herrn, dem "Unser Vater": "Vergib mir, wie auch ich vergebe", beten wir. Er appellierte an die Gemeinde: "Lebendige Hoffnung ist süß, wir wollen sie uns nicht durch Neid oder Missgunst bitter machen lassen". Und weiter: "Gott will, dass allen Menschen geholfen werde – lasst ihn uns dabei unterstützen!"
Der Gottesdienst wurde durch den Gemischten Chor der Gemeinde und einem Quartett, bestehend aus den vier Söhnen von Priester Urmoneit, feierlich umrahmt. Mit der Überreichung von Geschenken an die Ruheständler und der Möglichkeit zu persönlichem Abschied endete ein ereignisreicher Gottesdienst.
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