Lüdenscheid. Am 7. September 2019 fanden sich circa 120 zumeist neuapostolische Christen aus nah und fern sowie Vertreterinnen und Vertreter anderer christlicher Kirchen und der Bürgermeister der Stadt Lüdenscheid im Kirchengebäude "Am Ramsberg 7" ein.
Dort begingen sie im Rahmen einer Feierstunde mit anschließendem Gemeindefest, das 125-jährige Jubiläum der neuapostolischen Gemeinde Lüdenscheid.
Die Feierstunde um 15 Uhr eröffnete Bezirksevangelist Detlev Besler, Mitglied der Leitung im Kirchenbezirk Hagen und Leiter der Gemeinde Lüdenscheid mit einem Dankgebet und stellte sie unter das Bibelwort aus Psalm 103, Verse 1 und 2: "Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat."
Rückblick, Vision und Ausblick
Am 2. Dezember 1894 bekannten sich die ersten Lüdenscheider zum neuapostolischen Glauben: Ernst Conze mit seiner Frau Anna und Caroline Mähler. Namen, die Bezirksevangelist Besler stellvertretend für alle Menschen nannte, die im weiteren Verlauf von 125 Jahren diesen Schritt getan haben. Im weiteren Verlauf hob er Walter Schmidt hervor, der, in Neuemühle an der damals noch nicht vorhandenen Versetalsperre geboren, viele Jahre in Lüdenscheid und später in Rummenohl gewohnt hat. Er war von 1960 - 1975 Stammapostel und damit oberster Seelsorger und Leiter der Neuapostolischen Kirche weltweit.
Die Gottesdienste fanden in den ersten Jahren in Wohnungen verschiedener Gemeindemitglieder oder in angemieteten Räumen statt; die ehrenamtlichen Seelsorger kamen aus der Umgebung von Hagen und Iserlohn. In den folgenden Jahren entwickelte die Stadt sich weiter, womit auch ein Anstieg der Einwohnerzahl einherging. Unter solchen Rahmenbedingungen zeigte auch die Seelsorgearbeit eine positive Entwicklung. Es wurde möglich, dass ein eigener Versammlungsraum als Anbau an das Wohnhaus in der Liebigstraße 4 gebaut werden konnte, der am 10. November 1906 auch als solcher genehmigt wurde. Haus und Anbau stehen heute noch. Dieser Raum diente der Gemeinde bis 1980 zur Durchführung der Gottesdienste, bevor das heutige Gebäude "Am Ramsberg 7" errichtet und geweiht werden konnte.
Hier nahm Bezirksevangelist Besler noch einmal Bezug auf das Bibelwort, indem er darauf hinwies, dass Gott vielen Menschen bei vielen Gelegenheiten gezeigt habe: "Ich bin euer Gott und für euch da!" Ein Anlass für Dankbarkeit.
Folgend rückte er die Vision der neuapostolischen Kirche, wie sie im Katechismus beschrieben steht, in den Fokus: Eine Kirche, in der sich Menschen wohlfühlen und – vom Heiligen Geist und der Liebe zu Gott erfüllt — ihr Leben nach dem Evangelium Jesu Christi ausrichten und sich so auf sein Wiederkommen und das ewige Leben vorbereiten.
Mit einem Ausblick auf diese Vision und Mission der neuapostolischen Kirche und dem Geburtstagswunsch, dass viele Menschen in dieser Stadt an dieser frohen Botschaft festhalten und sie weitertragen mögen und dabei in der Gemeinschaft einen respektvollen Umgang miteinander pflegen, schloss der Bezirksevangelist die Begrüßungsrede.
Grußworte
In seinem anschließenden Grußwort wies Bürgermeister Dzewas darauf hin, dass er gerne zu dieser "Geburtstagsfeier" gekommen sei. Die neuapostolische Gemeinde sei Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und erlebe genau wie die Stadt Lüdenscheid ein Jubiläum, 750 und 125 Jahre. Einen großen Teil an der Stadtgeschichte habe die neuapostolische Gemeinde, die hier einen guten Ruf hat, mitgeprägt. Er zeigte auf, dass manche Erinnerung an seine Schulzeit auch mit Schülern verbunden sei, die zur Gemeinde gehörten. Der Bürgermeister ging auch auf den eingangs genannten Leiter der Kirche, Walter Schmidt ein und verwies darauf, dass seine Vorfahren auch hier gelebt und sie möglicherweise ihm schon begegnet sind.
Frau Pfarrerin Deitenbeck-Goseberg übergab ein Geschenk und überbrachte Grüße von der evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede und der Initiative "Gemeinsame Wege". Sie wies in ihren Worten drauf hin, dass sie die Gemeinde mit ihren Menschen aufgrund besonderer Erfahrungen in der Vergangenheit ins Herz geschlossen habe. Jeder Besucher sei herzlich begrüßt worden und konnte sich bereits im Foyer der Kirche wohlfühlen.
Bei der Übergabe einer Blume wiesen Frau Bappert und Herr Thomas von der Christuskirchengemeinde mit dem Wunsch, "dass die Gemeinde wachsen und blühen möge" in dieselbe Richtung. Schriftliche Grüße kamen von der Freien Evangelischen Gemeinde Lüdenscheid, Herrn Pastor Bungenberg und der katholischen Kirchengemeinde St. Medardus, Herrn Pfarrer Rose. Aus benachbarten neuapostolischen Gemeinden kamen Videobotschaften mit Geburtstagslied und guten Wünschen.
Einblick
Nun war es an der Reihe einiger Gemeindemitglieder einen Einblick ins Gemeindeleben zu geben. Dazu kamen verschiedene Mitglieder nach vorne und stellten ihren Beitrag zur Gestaltung der Gemeinde vor, legten dann jeweils einige bunte Pappbuchstaben völlig ungeordnet auf die Stufe zum Altar, ob es die Kinder, die Jugendlichen, die Senioren, die Helfer in der Reinigungsgruppe, der Dekoration oder der ehrenamtlichen Seelsorger waren. Insgesamt war nicht zu erkennen was diese Buchstaben und Zahlen am Fuße des Altars darstellen sollten. Erst die Kinder brachten Ordnung in das Chaos: Sie ordneten die Buchstaben und Zahlen so, dass letztlich zu lesen war "125 Jahre Lüdenscheid". Aus allen Aktivitäten und Wortbeiträgen war deutlich zu erkennen, dass es sich um eine Gemeinschaftsarbeit handelte und diese von allen Gemeindemitgliedern freudig unterstützt wird. Der Gemeindechor und einige Instrumentalisten mit Saxofon, Orgel, Querflöte, Klavier und ein Kind mit Violine gaben einen festlichen und fröhlichen musikalischen Rahmen für diese Stunde, die dann einen Schlusspunkt in einem gemeinsamen Gebet fand.
Gemeindefest
Gleich zu Beginn wurde die Flora der Lüdenscheider Innenstadt in Form eines beachtlichen Platzregens mit Wasser versorgt. Glücklicherweise standen einige Zelte zur Verfügung, sodass dem anschließenden Gemeindefest nichts im Weg stand. Hier wurden unterschiedliche Aktivitäten angeboten: Von kaltem und warmen Buffet, über die Getränke bis hin zur Aktion für die Kinder, einschließlich Hüpfburg und Zuckerwatte, fand sich viel Raum zu gemeinsamen Austausch und schönen Gesprächen. Diese wurden zusätzlich durch eine, von Gemeindemitgliedern gestaltete, Fotowand sowie eine Präsentation im Nebenraum, angeregt. So nutzten die Anwesenden die Zeit auch dazu in Erinnerungen zu schwelgen.
Die Jugendtagsband „JuTTa“ verlegte ihren Auftritt kurzerhand in den Kirchensaal, wo sich ihre Begeisterung schnell auf auf alle Anwesenden übertrug. Die Band setzt sich zusammen aus acht Jugendlichen der neuapostolischen Gebietskirche Westdeutschland, die normalerweise die jährlich stattfindenden Jugendtage in der Arena Oberhausen mitgestalten. Zu ihrem Programm aus moderner Worship-Musik mit Einflüssen aus Pop, Reggae und Hip-Hop gehören selbst getextete und bearbeitete Songs. Ein großartiger Schlusspunkt dieses Festtages.
© Bezirk Hagen
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