Hagen-Haspe. Eine besondere Stimmung war in der Kirche spürbar, als Apostel Wolfgang Schug am Donnerstagabend, 15. August 2019, mit der neuapostolischen Gemeinde Hagen-Haspe den Gottesdienst feierte.
Der Grund dafür war offensichtlich, wurde doch mit dem langjährigen Gemeindevorsteher, Hirte Michael Weichert, ein verdienter Seelsorger in den Ruhestand verabschiedet und Priester Dirk Schmadel als neuer Leiter der Gemeinde beauftragt.
Neben den Mitgliedern der Gemeinde Haspe hatten auch viele Weggefährten des scheidenden Hirten die Einladung zu diesem besonderen Gottesdienst angenommen, um Dank und Wertschätzung für die vielen gemeinsamen Jahre auszudrücken.
Beauftragung und Ruhesetzung
Gegen Ende des Gottesdienstes rief Apostel Wolfgang Schug den Hirten an den Altar. "In diesem Moment sind viele verschiedene Empfindungen vorhanden, wenn der Vorsteher in den Ruhestand tritt." Hirte Weichert war seit mehr als 15 Jahren der Gemeinde vorangegangen und hatte über 28 Jahre lang ein Amt in der Kirche getragen. "Was dich auszeichnet, ist Demut vor Gott und es war spürbar, dass du ein Mann des Glaubens bist", so der Apostel. "Das hat der Gemeinde Sicherheit gegeben." Weiter hob Apostel Schug die Sorgfalt heraus, mit der Hirte Weichert sein Amt ausgeübt habe. Der schwarze Anzug tue es ja nicht, sondern es käme darauf an, den Ruf Gottes ernst zu nehmen, in Liebe und Treue zu Gott und in der Nachfolge Jesu Christi offenbar zu werden. "Diese Liebe und Treue hast du bewiesen und dafür bin ich dir von Herzen dankbar."
Anschließend setzte der Apostel Hirte Weichert in den Ruhstand und wünschte ihm und seiner Gattin das Beste für die Zukunft.
In der Beauftragung des neuen Vorstehers machte Apostel Schug deutlich, dass es auch hier darauf ankäme, den Ruf Gottes zu erkennen und im Vertrauen auf Gott anzunehmen. "Du hast diesen Ruf nicht im Bereich der Sorgen und Bedenken abgelegt, sondern dir diesen Ruf zu Herzen genommen." Die Komplexität der Aufgabe eines Vorstehers bestehe unter anderem darin, alle im Herzen zu tragen und niemanden zu vergessen, legte der Apostel dem neuen Vorsteher ans Herz. Er erfragte von Priester Schmadel, ob er die neue Aufgabe mit Gottes Hilfe, im Aufschauen zu Gott, in der Kraft des Heiligen Geistes und in der Verbindung zum Apostolat ausüben wolle und erbat dazu das Jawort des Priesters. Nach erfolgtem "Ja" führte der Apostel dann die Beauftragung des Vorstehers unter Gebet und Segnung durch.
Gott an die erste Stelle setzen
Apostel Schug predigte im Gottesdienst zum Bibelwort aus 2. Mose 32, Vers 8: "Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben's angebetet und ihm geopfert und gesagt: Dies sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben."
Nach einer Bibellesung, welche die Geschichte um das "Goldene Kalb" zum Inhalt hatte (2. Mose 32, Verse 1-6) führte der Apostel aus, dass im Grunde Bequemlichkeit, mangelndes Vertrauen in den Gesandten Gottes, Moses, Ungeduld und der Wunsch, endlich mal etwas "Reales" zu haben, was man anbeten kann, zu dieser Situation im Laufe der Wüstenwanderung des Volkes Israel geführt hätten.
Er rief die Festgemeinde dazu auf, dass all dieses uns nicht davon abhalten möge, Gott an erster Stelle zu halten und sich bewusst zu sein, dass dieser über allem ist. Dem hier und da geäußerten Vorwurf, dass wir mit der Wiederkunft Christi auf etwas hoffen, dass es doch möglicherweise gar nicht gibt und wir uns lieber mehr auf das Irdische konzentrieren und nicht um die geistlichen Reichtümer, mögen wir keinen Raum geben. "Wir wollen sehr auf der Hut sein, dass, wenn Versuchung kommt, wir uns immer wieder für Gott entscheiden, ihm folgen und ihm vertrauen", predigte Apostel Schug.
Bischof Ulrich Götte wandte sich ebenfalls mit einem Predigtbeitrag an die Festgemeinde.
Im Anschluss an den Gottesdienst sprachen Gemeindeglieder dem nunmehrigen Ruheständler, Hirte Weichert und dem neuen Gemeindeleiter, Priester Dirk Schmadel, Dankes- und Segenswünsche aus. Anschließend hatte jeder der Anwesenden die Möglichkeit, persönliche Worte an den Hirten und den Priester zu richten, aber auch mit dem Apostel und dem Bischof ins Gespräch zu kommen.
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