Lüdenscheid-Mitte. Am Montag, 6. Mai 2019, versammelten sich die Gemeindeleiter des neuapostolischen Kirchenbezirks Hagen zu ihrer monatlichen Seelsorgebesprechung.
Letztmalig mit dabei war Priester Roger Conze, der am Mittwoch, 15. Mai 2019, in den Ruhestand treten wird. An diesem Termin wird auch der letzte Gottesdienst in der Gemeinde Lüdenscheid-Brügge stattfinden.
Parallel zu der Besprechung fand auch die Probe des Gemischten Chores der Gemeinde Lüdenscheid-Mitte statt. Gegen Ende der Besprechung brachten die Chormitglieder dem scheidenden Gemeindeleiter ein Ständchen. Bezirksältester Gottfried Flügge, Leiter des Kirchenbezirkes Hagen, überreichte Priester Conze ein Geschenk und einen Strauß Blumen. Jeder der anwesenden Gemeindeleiter berichtete noch, was er mit Priester Conze erlebt hatte und wofür er in diesem Kreis geschätzt wurde.
Im Nachgang stand Priester Conze zu einem kleinen Interview bereit, dessen Fragen er schriftlich beantwortete:
Priester Conze, Sie sind seit 23 Jahren Leiter der Gemeinde Lüdenscheid-Brügge. Was waren für Sie besondere Momente, wenn Sie zurückblicken?
Priester Conze: Highlights, die im Gedächtnis haften bleiben sind Gottesdienste mit unserem Bischof und unserem Apostel, einmal sogar mit dem Bezirksapostel. Aber auch wenn ich eine Taufe halten durfte, eine Konfirmation oder Trauung, waren es besondere Augenblicke. Ganz besonders haben mich Trauerfeiern berührt, wenn ich den Lebensweg des Heimgegangenen skizzieren konnte und Trost in die Herzen der Trauernden legen durfte. Eigentlich ist jeder Gottesdienst ein besonderes Erlebnis, jede Ämterstunde mit den Seelsorgern der Gemeinde, so mancher Seelsorgebesuch bei Glaubensgeschwistern, wenn man miteinander gebetet hat, Glaubenserkenntnis und -erfahrung vertieft hat. Wir haben ausgelassene Freude mit den Kindern bei Gemeindefesten erlebt, hatten ein kleines Orchester, haben gerne im Chor gesungen. Als Amtsträger haben wir uns manchmal auch zusammengerauft, einige kontroverse Diskussionen geführt, aber das hat nicht geschadet: Einer steht für den anderen. Wir haben gelernt einander zuzuhören.
Welche Rolle hat Ihre Familie in dieser Zeit gehabt?
Meine Familie hat mich unterstützt, insbesondere meine Frau. Die Perspektive des anderen vermittelt Erkenntnisse, die man spontan nicht hat und sie sind damit hilfreich, dem Amt, das man ausübt, gerecht zu werden.
Beruflich haben Sie als Arzt täglich Berührung mit Menschen. In welcher Weise sind die Tätigkeiten und Verhaltensweisen eines Seelsorgers und eines Arztes für Sie miteinander verbunden?
Ärztliche Tätigkeit und Seelsorge ergänzen sich wunderbar. Wo die Medizin an Grenzen stößt, kann die Seelsorge in ihrer sensiblen Zugewandtheit neue Horizonte erschließen.
Mit Ihrem Eintritt in den Ruhestand findet in Brügge der letzte Gottesdienst statt. Welche Gefühle verbinden sich für Sie damit?
Brügge war mein Zuhause. Die Konstellation des Gemeindeortes und der Glaubensgeschwister wird es nicht mehr geben. Damit ist Wehmut verbunden. Nicht mehr beauftragt zu sein, das Wort der Predigt in gläubige Herzen zu legen, wird eine Umstellung für mich sein. Doch ich bin guter Zuversicht, mich in die neue Situation einzufinden.
Welche Wünsche geben Sie den Gemeindegliedern mit auf den Weg?
Bleibt schön apostolisch, engagiert euch aktiv in den Gemeinden, in denen ihr künftig zu Hause sein werdet.
Was wünschsen Sie sich selbst? Was sind noch Ziele oder Wünsche, die Sie noch erreichen oder sich erfüllen möchten?
Einen Gottesdienst als Zuhörer zu genießen ist entspannter. Ich freue mich darauf, mich als Sänger und Organist in meiner neuen Heimatgemeinde einzubringen. Meine Frau und ich werden unsere Kinder an ihren Studienorten sonntags auch mal in den Gottesdienst begleiten. Meinen Beruf als Arzt führe ich noch weiter aus. Mein Hobby, die Malerei, wird ausgebaut.
Was wäre Ihnen noch wichtig zu sagen?
Danke, lieber Gott, dass du mich als Seelsorger gebrauchen konntest. Es hat mein Leben bereichert.
Herzlichen Dank für das Interview.
© Bezirk Hagen
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