Hagen. Am 11. November 2018 trafen sich die 6- bis 9-jährigen Kinder des neuapostolischen Kirchenbezirks Hagen zum letzten Mal in diesem Jahr zum Kindergottesdienst in der Gemeinde Hagen-Priorei.
Nach dem gemeinsamen Gebet zu Beginn der Sonntagsschule durften die Kinder Mut beweisen. Sie sollten mit verschlossenen Augen in fünf bereitgestellte Kisten fassen, ohne zu wissen, was sich darin befindet. Manche waren sehr mutig und fühlten vorsichtig, was sich in den Kisten versteckt. Andere waren jedoch genauso mutig, da sie sich nicht trauten hineinzufassen und das auch gesagt haben. Die Sonntagsschullehrer überlegten mit den Kindern, was sich in den Kisten befunden hat. Neben Sand, Watte und Schleim konnten sie auch stachelige Kastanienschalen erfühlen. Die Kinder sollten im Anschluss daran auf einen Zettel schreiben, wovor sie Angst und Sorgen haben. Denn in so eine Kiste zu fassen macht auch ein wenig Sorge. Spinnen, Schlangen und andere Tiere waren oft genannte Ängste. Die Kinder klebten diese Sorgenzettel auf den großen, im Vorhinein gebastelten Riesen Goliath, der in der Mitte des Kirchensaales aufgestellt war.
Die Sonntagsschullehrer erzählten den Kindern die Geschichte von David und Goliath. Auch David hatte vielleicht Angst, als er dem Riesen gegenübertrat. Aber dennoch war er mutig; denn er wusste, er kommt zwar nicht mit Schwert und Schild, aber dafür im Namen des Herrn. Die Kinder durften mit einer Steinschleuder und Papierkügelchen ihre Sorgenzettel abschießen. Die Sonntagsschullehrer gaben den Kindern den Rat mit auf den Weg, dass man jederzeit beten kann, um seine Sorgen "abzuschießen" und wieder neuen Mut zu bekommen. Manchmal klappt das nicht direkt beim ersten Mal, dann muss man einfach weiter beten. Der liebe Gott hilft zur rechten Zeit.
Als Grundlage für den anschließenden Gottesdienst verwandte Priester Ulrich Rüger, aus der Gemeinde Lennestadt-Altenhundem, das Bibelwort aus 1. Samuel 17,32: "Und seinetwegen lasse keiner den Mut sinken." Priester Rüger erzählte den Kindern, dass David damals seinen Mut und seinen Glauben aus bereits erlebten Glaubenserlebnissen gewonnen hat. Der liebe Gott hat ihm schon oft im Kampf mit Bären und Löwen geholfen. Er wusste also, dass er ihm auch im Kampf gegen den Riesen helfen wird. Er hatte als Waffe lediglich seine Steinschleuder und fünf flache Steine. Priester Rüger gab den fünf Steinen jeweils besondere Bedeutungen:
Priester Rüger gab den Kindern mit auf den Weg, dass sie diese fünf Steine symbolisch immer in ihrer Tasche haben sollten. Priester David Lasarzik, aus der Gemeinde Kierspe, ging noch einmal darauf ein, dass man auch Mut haben muss, um manches Mal einfach "Nein" zu sagen. So wie einige Kinder auch "Nein" gesagt haben, als sie in die Kisten greifen sollten. Der liebe Gott wird seinen besonderen Segen dazu geben, wenn wir auch den Mut haben, an der richtigen Stelle "Nein" zu sagen.
Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Kinder und ihre Betreuerinnen und Betreuer bei der beliebten heißen Wurst und Gesellschaftsspielen noch einige Augenblicke zusammen.
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