Attendorn. Besondere Momente erleben die Gottesdienstteilnehmer im Gottesdienst am Donnerstag, dem 4. Oktober 2018, den Apostel Wolfgang Schug in Attendorn hielt. Zwei Kinder erhielten das Sakrament der Heiligen Versiegelung und es wurde ein neuer Vorsteher beauftragt.
Apostel Schug stellte den Gottesdienst unter ein Bibelwort, mit dem Stammapostel Jean Luc Schneider, Internationaler Leiter der Neuapostolischen Kirche, kürzlich in Honkong einen Gottesdienst gehalten hatte. Er las dazu aus Johannes 16, 13: "Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen."
Besondere Vorzeichen hatte der Gottesdienst deshalb, weil er eigentlich als Jubiläumsgottesdienst gedacht war. Am 17. Oktober 1993 erhielt Priester Reinhard Maaß den Auftrag, der Gemeinde Attendorn als Vorsteher voranzugehen. Dieses 25. Jubiläum sollte eigentlich im jetzigen Gottesdienst begangen werden – aber Gott hatte es anders bestimmt: Priester Maaß war im November 2017 plötzlich und unerwartet heimgegangen. "Wir können Gott nicht verstehen. Seine Wege und Gedanken sind viel höher, als unsere", so der Apostel, "und deshalb bleiben für uns als Menschen auch Fragen". Jesus Christus hatte den Seinen damals den Heilgen Geist als Tröster verheißen. Diese besondere Wirkung des Heiligen Geistes zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Gottesdienst aber auch der Impuls, dass der Heilige Geist dafür sorgt, dass die Kirche Christi mit allem versorgt wird, was diese zeitgemäß benötigt.
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Apostel zwei Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Auch diese sakramentale Handlung geschah unter besonderen Vorzeichen, hatten doch beide Kinder seinerzeit in dem Gottesdienst die Heilige Wassertaufe empfangen, als der plötzliche Heimgang des Vorstehers bekannt gegeben wurde (Anmerkung der Redaktion: Wir berichteten). Mit kindgerechten Worten und Gedankenbildern stimmte Apostel Schug die Kinder und die versammelte Festgemeinde auf diese besonderen Augenblicke ein.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls rief Apostel Schug Priester Hartmut Paul und Evangelist Damian Pechta an den Altar. Zwischenzeitlich hatte Priester Hartmut Paul, Vorsteher der Gemeinde Kierspe, die Gemeinde in Attendorn zusätzlich betreut. Apostel Schug dankte dem Priester von Herzen: "Der plötzliche Ruf Gottes, zusätzlich der Gemeinde Attendorn voranzugehen, ist bei dir auf tiefen Glauben gefallen. Dein Gottvertrauen hat mich sehr berührt." Apostel Schug dankte nicht nur der Familie von Priester Paul, sondern auch den Glaubensgeschwistern der Gemeinde Attendorn, dass sie im Vertrauen auf Gott ihren neuen Vorsteher angenommen und es ihm leicht gemacht hätten. "Es war damals aufgrund der Umstände eine besondere Situation. Ihr habt Priester Paul Wohlwollen entgegengebracht und dafür bin ich euch sehr dankbar."
Dem neuen Vorsteher, Evangelist Damian Pechta, aus der Gemeinde Lüdenscheid-Mitte stammend, dankte er, kein Bedenkenträger zu sein. "Man könnte ja jetzt erstmal lange den Gedanken bewegen: Wie soll das eigentlich gehen? Man kann aber auch den Gedanken bewegen: Es wird der Geist Gottes sein, der alles in allen wirken kann, wie wir in diesem Gottesdienst hörten." Apostel Schug gab seinem Vertrauen in den neuen Gemeindeleiter Ausdruck: "Ich bin davon überzeugt, dass du dich vom Heiligen Geist leiten lassen wirst: Der Geist Gottes wird zur rechten Zeit das erwecken, was für die Gemeinde bestimmt ist: Lass dich einfach in Gottes Hände fallen!"
Am Ende des Gottesdienstes beauftragte Apostel Schug zudem Priester Dirk Schmadel, Hagen-Priorei, auch in der Gemeinde Hagen-Haspe als Priester zu wirken.
Im Anschluss an den Gottesdienst verabschiedete die Gemeinde ihren "Übergangsvorsteher" Hartmut Paul mit dem Hinweis, dass er und seine Frau immer gern gesehene Gäste in der Gemeinde seien. Evangelist Pechta erhielt einen Gutschein über eine Stadtführung in Attendorn und anschließendem Grillen mit der Gemeinde. "Damit du die Stadt und uns besser kennenlernen kannst", war der Tenor dieses besonderen Willkommensgrußes.
Apostel Schug und dessen Begleitung, unter andern auch Bischof Ulrich Götte, nahmen sich nebst Priester Paul und Evangelist Pechta viel Zeit zu persönlichen Verabschiedungen und Gesprächen.
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