Attendorn. Wie nah Freude und Leid beieinander liegen können, erlebten die neuapostolischen Christen der Gemeinde Attendorn am Sonntag, 12. November 2017, als sie sich zum Gottesdienst versammelten.
Tiefe Trauer erfasste die Gottesdienstbesucher, als sie zu Beginn des Gottesdienstes erfuhren, dass ihr Gemeindeleiter, Priester Reinhard Maaß, in den Morgenstunden dieses Tages in die Ewigkeit gegangen war.
Dieser Sonntag sollte dennoch ein besonderer Tag der Freude werden für zwei Kinder der Gemeinde - ihnen wurde das Sakrament der Heiligen Wassertaufe gespendet. Darauf hatte sich auch der Gemeindeleiter gefreut und die Vorbereitungen begleitet. Wenn man an Taufe denkt, kommen zunächst Bilder von kleinen Kindern in unseren Sinn. Das Besondere an dieser Taufhandlung war jedoch, dass die beiden Schwestern Annabell und Josefine im Alter von 9 und 7 Jahren die Taufhandlung erleben konnten.
Bezirksevangelist Detlev Besler führte die feierliche sakramentale Handlung durch und legte als Taufspruch das Bibelwort aus Hebräer 8, Vers 10 zugrunde: "Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“ "Das Gesetz Christi, das euer Gott euch in eure Herzen "schreiben" möchte, ist das Gesetz der Liebe", so der Bezirksevangelist in seiner Ansprache zu dieser sakramentalen Handlung. "Gott liebt euch, die Gemeindemitglieder lieben euch, liebt ihr Gott und jeden in der Gemeinde – das bringt Freude."
Angesichts des Trauerfalls in der Gemeinde war die Predigt geprägt durch das Verlangen der Gemeinde nach Trost und die liebevolle Zusage Gottes: "Ich will euch trösten, wie einen eine Mutter tröstet." Priester Rainer Sommer ermunterte in seinem Predigtbeitrag dazu, sich gegenseitig an die Hand zu nehmen und den Trost Gottes gemeinsam zu empfangen. Die Predigt zu diesem Gottesdienst stand nach dem Bibelwort aus Römer 4, Verse 20 und 21 unter dem Fokus: "Jesus Christus, der Erste und der Letzte." In der Predigt machte Bezirksevangelist Besler deutlich, dass Jesus Christus der Anfänger und Vollender unseres Heils ist. Er ist es, der uns zuerst geliebt und zu sich gezogen hat aus lauter Liebe, er ist Quelle und Ziel unseres Glaubens. Dieser besondere Gottesdienst erhielt durch die vorgetragenen Musikbeiträge des Gemeindechores unter der Leitung von Priester Jörg Lissner einen besonders gefühlvollen Rahmen.
Nach dem Gottesdienst tauschten sich die Gottesdienstbesucher bei einem vorbereiteten Imbiss über das besondere Erleben dieses Tages in Freude und Leid aus.
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