Herdecke. Das jährliche Treffen der Senioren aus dem neuapostolischen Kirchenbezirk Hagen fand am 18. September 2017 im Zweibrücker Hof, Herdecke, statt. Dazu war ein vielfältiges Programm vorbereitet worden.
Eingeladen war Bezirksapostel im Ruhestand (i.R.) Armin Brinkmann. Sein Vortrag über seine Erfahrungen und die damit verbundenen Einblicke in die Missionsarbeit war für alle Teilnehmer etwas ganz Besonderes. Beeindruckend die unterschiedlichen Verhältnisse – bewegend die überall gemachten Glaubenserfahrungen dabei – bemerkenswert, die persönlichen Opfer, die sich segensreich auswirkten.
Horst Wisotzki, Bürgermeister der Stadt Hagen, hatte die Einladung zu dem Seniorentreffen ebenfalls angenommen und erwähnte, dass er sehr gerne den Gesangvortrag des Seniorenchores hört und sich in der Gemeinschaft der Senioren wohl fühlt. Ein schönes Statement, zumal Herr Wisotzki nicht zum ersten Mal solch einem Treffen beiwohnte.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden von den Senioren drei Sketche vorgetragen. Beiträge voller Humor, teilweise lustig. Ein schöner, traditioneller Beitrag aus dem Kreis der Senioren, der viele zum Lachen brachte.
Dritter Teil der Veranstaltung war ein Kurzvortrag von Hirte i.R. Ulrich Lasarzik, Seniorenbeauftragter im Kirchenbezirk Hagen, über die Generation Y (sprich "Generation Why"), die heutigen Jugendlichen. Dieser lehnte sich an einen zu Jahresbeginn gehaltenen Vortrag von Bezirksevangelist Volker Lange, Mitglied in der Kirchenbezirksleitung, an.
Zum Einstieg in das Thema zeigten die zur Generation Y gehörenden Tabea und Manuel Vogtmann gemeinsam mit Ulrich Lasarzik (71 Jahre) in einem Rollenspiel auf, dass es unterschiedliche Wahrnehmungen und Einstellungen gibt, die zu Missverständnissen führen und Konflikte zwischen den Generationen auslösen können. In diesem Zusammenhang wurden Empfehlungen für die Senioreninnen und Senioren im Zusammenleben mit Jugendlichen aufgezeigt: Halt geben, Betreuen, Wahrnehmung äußern, Unterstützung geben, sofortiges Feedback geben, Lenken, Involvieren und insbesondere Vorleben.
Als praktisches Beispiel wurde an einer Anekdote aus dem Kinderbuch "Moritz und der liebe Gott" gezeigt, wie einfach und unkompliziert Glaube an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden kann.
Moritz, ein dreizehnjähriger Junge, hatte eine Begegnung mit einer älteren Frau in einer Kirche. Später stellte er ihr Fragen: Wie es um sie steht, warum der Glaube für sie so wichtig ist und wie glauben denn überhaupt geht? Und die alte Frau, froh darüber, mit jemanden reden zu können, erzählte ihm aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen – und auch davon, wie sie selbst glauben gelernt hat. Sie erinnerte sich an ihren Lehrer und erzählte Moritz: "Meinem Volksschullehrer ist es gelungen, uns Kindern den ganzen Glauben mit nur einer einzigen Handbewegung zu beschreiben. Er legt seine Hände aneinander, so als ob sie einen kostbaren Schatz halten und beschützen würden. Dann sagte er zu uns: "An Gott glauben, das heißt spüren, dass wir in seiner Hand geborgen sind." Das war alles. Mehr hat er nicht gesagt. Aber ich habe es nicht vergessen. Und genau das ist noch heute für mich der ganze Glaube. Was seine Hände mir damals gezeigt haben, das fühle ich immer noch."
Dieses Beispiel zeigt, die ältere Frau hat ihren ganzen Glauben mit einem Kind geteilt. Es geht nicht primär um die Vermittlung von theologischem Wissen und Normen, sondern vielmehr um das glaubwürdige Weitergeben eigener Glaubenserfahrungen, die sich als tragend und wertvoll im persönlichen Leben erwiesen haben.
Bezirksältester Gottfried Flügge, Leiter des Kirchenbezirks Hagen, bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten. Anschließend stellte die neue Dirigentin für den Seniorenchor, Schwester Ira Theile aus der Gemeinde Hagen-Wehringhausen, vor. Aber er hatte noch eine weitere Überraschung für die Seniorinnen und Senioren im Gepäck: Schwester Tabea Vogtmann aus der Gemeinde Kierspe wird Hirte i.R. Ulrich Lasarzik in der Seniorenbegleitung für den Kirchenbezirk Hagen unterstützen und ihn vertreten. Beiden neu Beauftragten wünschte Bezirksältester Flügge viel Freude und Gottes Segen bei ihren Aufgaben.
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