Hagen-Wehringhausen. Am Mittwochabend, 11. Januar 2017, besuchte Bezirksapostel Rainer Storck die neuapostolische Gemeinde Hagen-Wehringhausen.
In der Begleitung des Bezirksapostels befanden sich neben Apostel Wolfgang Schug und den Bischöfen Karl-Erich Makulla und Ulrich Götte noch Leiter der benachbarten Kirchenbezirke sowie die Gemeindeleiter des Kirchenbezirks Hagen. Eingeladen waren auch alle Glaubensbrüder und -schwestern, die in ihren Gemeinden den gottesdienstlichen Blumenschmuck gestalten. So war eine große Festgemeinde versammelt, die von Gemeindeorchester, Chor und Orgel auf den Gottesdienst eingestimmt wurde.
Als Grundlage für den Gottesdienst wählte der Bezirksapostel das Bibelwort aus Römer 15, 5-7 "Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit "einem" Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob."
Zu Beginn des Gottesdienstes ging Bezirksapostel Storck auf das gesungene Lied des Gemischten Chores ein, der mit Klavierbegleitung das Lied "Komm her, freu dich mit uns, der Herr will unter uns sein" vorgetragen hatte. Er wünschte der Festgemeinde dass alle erleben, dass Jesus unter uns ist, denn schon in den Evangelien liest man davon, dass es den Menschen, die Jesus vertraut haben und seine Nähe suchten, gut ging, denen hat er geholfen.
Auch Jesus wollte gerne bei den Menschen sein. Die Bergpredigt hat er unter vielen Menschen gehalten, auch bei der Hochzeit zu Kana war er unter vielen Menschen, ebenso bei der Speisung der 5000, Jesus hatte Einzelbegegnungen mit Kranken oder mit Gescheiterten, das hat den Menschen immer gutgetan. Wenn es die Menschen einmal nicht so empfunden haben, dass es ihnen gutgetan hat, zum Beispiel als viele Jünger sich abwandten oder als Jesus die Händler aus dem Tempel getrieben hat, dann ging es aber immer um Wahrheit. Diese beiden Komponenten des Wesens Jesu, Liebe und Wahrheit, stellte Bezirksapostel Storck in den Vordergrund. Wenn Menschen fühlen, dass sie geliebt und angenommen werden, tut ihnen auch die Wahrheit gut.
Mit Blick in die Zukunft erwähnte der Bezirksapostel den Psalm 36, 6: "Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen." "Der Begriff Güte im biblischen Sinn bedeutet, dass Gott gut ist, vollkommen gut ist, ohne irgendetwas Böses. Das Gute an ihm, in seinem Wesen, die Liebe zu den Menschen, ist vollkommen. Da gibt es nichts Schlechtes, nichts Böses, nichts Endendes, nichts in Frage stellendes. Güte bedeutet vollkommene Liebe Gottes, unauflöslich und die soll uns begleiten", so der Bezirksapostel weiter.
Bezirksapostel Storck erläuterte, göttliche Wahrheit sei auch, die Geduld Gottes mit uns, sie sei nicht abhängig von unserer Sündhaftigkeit, sondern von unserer Reue und Bußfertigkeit.
Des Weiteren tröstet Gott, das bedeute aber nicht, dass sich alle Wünsche erfüllen oder sich alle schlechten Dinge in gute verändern, sondern dass es uns besser geht. "Jesus kommt unter die Menschen, er vermittelt uns Liebe, beweist uns Liebe, bringt uns die Wahrheit, die Wahrheit ist so weit die Wolken gehen. Geduld und Trost werden nicht aufhören, aber auch nicht seine Liebe, seine Güte, seine vollkommene Liebe zu den Menschen, sie ist so weit wie der Himmel ist, ohne Ende, unendlich. Wie reagieren wir darauf?" fragte der Bezirksapostel. Bezugnehmend auf die dem Gottesdienst zu Grunde liegende Bibelstelle erklärt der Bezirksapostel, dass Rom zur damaligen Zeit eine Metropole war, in der die verschiedensten Menschen lebten, so auch in der Gemeinde, an die Paulus diesen Brief schrieb. Paulus riet dieser Gemeinde sich gegenseitig anzunehmen in ihrer Unterschiedlichkeit, so wie Gott sie angenommen hat.
Auch in unseren Gemeinden gibt es Unterschiede und es gibt nur einen Grund, warum man zusammen ist, nämlich, dass man zu einer Gemeinde gehört. Wenn alle uniform sind, ist das nicht gut für die Gemeinde und es kann nicht funktionieren, aber nehmt euch doch an, haltet das aus, so wie Christus uns angenommen hat, riet der Bezirksapostel den Anwesenden.
Bischof Makulla wies in seiner Beipredigt darauf hin, dass bei einem Kind, bevor man ihm etwas beibringen kann, ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden muss. Das hat Gott auch zu uns geschaffen und hat seinen Sohn gesendet, der sagte: "Kommet alle her, die ihr mühselig und beladen seid" und dann "und lernet von mir".
Wir Menschen bemühen uns um andere, kommen aber irgendwann an unsere Grenzen. Gott ist vollkommen in seiner Güte und Geduld. Jesus scheute keine Mühe und brachte das Opfer für alle Menschen. Bischof Makulla riet den Gottesdienstteilnehmern, den Vorsatz mitzunehmen einander zu dienen und sich gegenseitig anzunehmen. "Die Liebe ist die größte Macht, die uns trägt und die wollen wir auch dem Nächsten schenken."
Apostel Wolfgang Schug stellte in seinem Predigtbeitrag heraus, dass alle von dem Grundsatz profitieren: "Wer in Gnaden bei Gott angenommen ist, ist nicht nur reich, sondern er hat auch etwas abzugeben, er kann anderen auch etwas zugestehen, ohne sich dabei zu verlieren oder schwach oder unterlegen zu fühlen. Er schafft es aus der Erkenntnis, dass er durch Gott auch viel Liebe, viel Trost und Geduld geschenkt bekommen hat." Wenn das Herz von diesen Gedanken erfüllt sei, dann sei in diesem Herz kein Platz mehr für Neid, für Konkurrenz, für missgünstiges Beobachten, kein Platz mehr für den Vergleich mit anderen.
Nach einem Schlusslied des Chores zum Ende des Gottesdienstes hatten alle Gottesdienstteilnehmer noch die Möglichkeit, sich von Bezirksapostel Storck zu verabschieden.
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