Lennestadt-Altenhundem. Hohen Besuch hatte die neuapostolische Gemeinde in Lennestadt-Altenhundem am Karfreitag, 25. März 2016, als Bezirksapostel Rainer Storck dort den Gottesdienst hielt und Diakon Jürgen Skibba nach 25-jähriger Dienstzeit als Seelsorger in den Ruhestand versetzte.
Den Karfreitagsgottesdienst stellte der Bezirksapostel unter das Bibelwort aus Matthäus 27, Verse 27-29: "Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das Prätorium und sammelten die ganze Abteilung um ihn. Und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seist du, der Juden König!"
Fürchte dich nicht!
Zu Beginn des Gottesdienstes ging Bezirksapostel Storck auf die kleine Kirche ein, in der sich die Gemeinde versammelt. Die Kirche sei nicht so groß, alles ist etwas kleiner, es gibt nicht so viele Nebenräume. Er drückte seine Dankbarkeit aus, dass die Gemeinde seit vielen Jahrzehnten bestehen würde, dass die Gemeindemitglieder diese Gemeinde tragen und dass dort Gottesdienste gehalten werden würden.
Jeder habe seine Lebens- und Glaubensgeschichte, so der Bezirksapostel weiter. Darin stecke so viel, darüber könnte jeder berichten, ob man 15, 20 oder 85 Jahre alt sei. "Gemeinsam dürfen wir feststellen: Der liebe Gott hat uns bis hierher gebracht."
Als Grußwort für die Gemeinde und jeden einzelnen legte der Bezirksapostel allen Anwesenden die Jesuworte aus Lukas 12, 42 ans Herz: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde." Jesus habe diese Worte bei seinen Ausführungen zum falschen und zum richtigen Sorgen gesprochen. "Der Herr Jesus ist mit uns, Gott ist mit uns, und wie es auch weitergeht: Wir wissen das nicht, wir können noch nicht mal die nächste Stunde unserer Lebens- und Glaubensgeschichte absehen. Wir wissen aber, der Herr Jesus ist bei uns, er führt uns, er leitet uns, er lässt uns nicht alleine, wir brauchen uns vor nichts und niemandem fürchten."
Erniedrigung und Erhöhung
In seiner Predigt ging der Bezirksapostel auf das Leiden und Sterben Jesu Christi ein. "Jesus, der gesagt hatte, Gottes Sohn zu sein, war nun völlig den Kriegsknechten ausgeliefert. Alles, was er noch am Leib trug haben sie ihm weggerissen, ihn erniedrigt, ihm die menschliche Würde genommen. Sie verspotteten ihn auf das Übelste und verneigten sich sarkastisch vor ihm. Er wurde erniedrigt, wie einer, mit dem man machen kann, was man will. Gegrüßet seist du, der Juden König", stellte der Bezirksapostel die Leiden des Herrn heraus.
In dieser Erniedrigung seien aber bereits Zeichen der Erhöhung erkennbar. Der Purpurmantel, als Zeichen der Königswürde, das Zepter als ein Zeichen der Macht und Gewalt: "Jesus war ein ganz anderer König, als sich die Menschen damals vorstellten. Das Zepter als Zeichen der Macht und Gewalt, aber nicht über die Menschen, sondern über den Tod, das Böse und die Sünde", zeigte der Bezirksapostel Jesu königliche Würde auf. "Auch wenn die Soldaten es damals noch nicht wussten, wird alle Welt sich letztlich vor ihm beugen und ihm die Ehre erweisen, ihm dem König aller Könige. Ein Bild der Erniedrigung, aber es zeigt die Erhöhung, was für ein König er ist, wie er König ist, wie er regiert."
Die Aufgabe eines jeden Christen sei, Christus nachzufolgen. Oftmals habe man sich nach besten Kräften bemüht, dem Evangelium gemäß zu leben und dann kämen schwierige Situationen, Krankheit und Not. "Wenn uns dann gesagt wird: Ach, du mit deinem Glauben. Du gehst in die Kirche, du investierst Zeit. Was hat dir das alles gebracht? Dann können wir uns auch erniedrigt fühlen", predigte der Bezirksapostel. Dann sei es wichtig, Würde zu bewahren, auf Jesus zu blicken, der noch ganz anders gelitten habe und sich zu sagen: Wir bleiben dabei, Jesus Christus wird wiederkommen, denn es geht um das ewige Leben.
Bischof Peter Johanning, neben Apostel Wolfgang Schug und Bischof Ulrich Götte in der Begleitung des Bezirksapostels, unterstrich in seiner Beipredigt die Gedanken des Bezirksapostels.
Ruhesetzung
Am Ende des Gottesdienstes setzte Bezirksapostel Storck den Diakon Jürgen Skibba in den Ruhestand.
"Sie sie sind seit 25 Jahren Seelsorger in unserer Kirche und haben in den verschiedensten Aufgaben gedient", fasste der Bezirksapostel die Tätigkeiten des Diakons zusammen. "Ich kann das in Einzelnen gar nicht aufzählen, weil es so vielfältig ist."
Mehr als 30 Jahre leitete Diakon Skibba, der vor knapp 40 Jahren nach Lennestadt-Altenhundem zog, den Chor der Gemeinde. Besonders hob der Bezirksapostel die Zuverlässigkeit des Diakons heraus: "Sie haben insgesamt sieben Gemeindeleiter in Altenhundem erlebt, sich auf sie alle eingestellt und alle konnten sich auf Sie verlassen. In all den Jahren sind Sie in der Regel der erste in der Kirche gewesen, Sie haben den Altardienst versehen, es war alles fertig wenn die Glaubensgeschwister kamen: Der Diakon war da und hat die Glaubensgeschwister begrüßt und zum Gottesdienst empfangen. Zudem stellte der Bezirksapostel heraus, dass sich Diakon Skibba gemeinsam mit dessen Frau auch außerhalb der Gottesdienste und der Chorstunden um die Gemeindemitglieder gekümmert habe.
Für die künftige Zeit wünschte der Bezirksapostel einen gesegneten Ruhestand und Wohlergehen nach Seele Geist und Leib und gab die Aufgabe mit: "Bleiben Sie auch weiterhin zuverlässig darin, für die Gemeinde in Gebet und Fürbitte einzutreten."
Nach dem Gottesdienst gab es noch ausreichend Zeit, sich vom Bezirksapostel und dessen Begleitung zu verabschieden.
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