Hagen. Am Sonntag, 21. Februar 2016, präsentierten sich verschiedene Gemeinden unterschiedlicher Religionen aus Hagen im Rathaus an der Volme. Eingeladen hierzu hatten Oberbürgermeister Erik O. Schulz und die Teilnehmer des "Runden Tisches der Religionen".
Rund 280 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hagen, darunter auch Bezirksältester Gottfried Flügge und mehr als 40 Mitglieder aus den fünf neuapostolischen Gemeinden Hagens, waren dieser Einladung gefolgt.
"Jenseits der Debatten um andere Religionen merken wir, dass nur Kommune eine Chance hat und wir verstehen besser, dass wir Begegnung brauchen und die Bereitschaft Fremdes kennenzulernen. Egal welche Religion, sie hat die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen", so Oberbürgermeister Schulz zu Beginn der Veranstaltung.
Im Verlauf der Veranstaltung stellten sich die teilnehmenden Religionen in unterschiedlicher Art und Weise vor, alle vor dem Hintergrund des Kerngedankens "Nächstenliebe und Gastfreundschaft“, jeweils anmoderiert und erläutert von Cordula Assmann.
Die Reihe eröffnete die Bahá‘í-Gemeinde mit Auszügen aus ihren Schriften und dem musikalischen Vortrag, einer Vertonung eines der Schrifttexte. Kernaussage dieses Textes ist "Die Erde ist nur ein Land, betrachtet einander nicht als Fremde".
Als nächstes stellte sich die jüdische Gemeinde mit einer Präsentation einiger Stellen aus der Thora in jüdischer und deutscher Sprache, vor und rundete diese mit einer musikalischen Darbietung ab. "In erster Linie ist Gastfreundschaft ein Barriereabbau und der Mut etwas neues zu lernen", so Herr Hagay Feldheim, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Hagen.
Im Anschluss stellte sich die evangelische und katholische Gemeinde gemeinsam den Besuchern vor, untermalt von Beiträgen des Posaunenchors der evangelischen Christusgemeinde Eilpe und dem Knabenchor der katholischen St. Marien-Gemeinde. "Gastfreundschaft heißt auch mal über den eigenen Schatten zu springen. Gastfreundschaft ist urbiblisch", sagte Verena Schmidt, Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Hagen.
Den letzten Part lieferte der Türkisch-Islamische Kulturverein. Die Hagener Bürgerinnen und Bürger bekamen hier Auszüge aus dem Koran mit deutscher Übersetzung nähergebracht, ebenso wie die Kultur durch tanzende Derwische und ein Gesangsstück begleitet mit einer Baglama. Tenor dieses Vortrages: "Zusammenleben in Harmonie, Friede, Liebe, Respekt und Toleranz sind die Grundlage dieser Religion."
Im weiteren Verlauf folgte eine kurze Podiumsdiskussion. Zusammenfassend sagte hier Hirte Dirk Thorbow, Gemeindeleiter der neuapostolischen Kirche in Hagen-Wehringhausen: "Gastfreundschaft und Nächstenliebe ist die Begegnung über Grenzen hinweg und das ist hier heute ein Paradebeispiel. Liebe ist eine Macht, mit der man einen Affront setzen kann gegen die Dinge, die wir alle nicht mögen."
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Diakon Günter Struck am E-Piano begleitet.
Ein gemeinsam von den verschiedenen Gemeinden vorbereitetes Kuchenbuffet lud noch zum Verweilen und zum Kommunizieren miteinander ein.
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