Hagen. Am 15. März 2011 fanden sich interessierte Gemeindemitglieder zum ersten Gesprächsabend in diesem Jahr in der neuapostolischen Kirche Hagen-Wehringhausen, Uhlandstraße 8, ein.
Das Thema des Abends waren die sieben "Ich-bin"-Worte Jesu, die im Johannesevangelium überliefert sind, bekannte Worte, wie z.B. "Ich bin das Licht der Welt..." oder "Ich bin das Brot des Lebens...".
In kleinen Gruppen untersuchten die Teilnehmer die Bibelstellen auf ihren Kontext, den angesprochenen Personenkreis und ihre Aussagen. In einer jeden biblischen Begebenheit stellt sich Jesus in verschiedener Funktion jemandem vor. Interessant zu sehen, mit welchen Mitteln er sprachlich und verständnismäßig auf die jeweils zuhörenden Menschen Bezug nimmt.
Im intensiven Gespräch darüber stellte sich bald die Frage, wie er sich uns heute vorstellt und woran wir ihn erkennen können. Ein Bild aus dem Tierreich fand im Plenum besonderen Gefallen: Pinguinfamilien erkennen sich von Geburt an an der Stimme. So kommt es, dass innerhalb von Tausenden von Tieren, die Eltern ihr Junges erkennen und füttern. Kehren die Pinguineltern nicht von der Futtersuche zurück, verhungern die jeweiligen Jungen, weil sie nur von den Eltern Futter annehmen beziehungsweise gefüttert werden. Die Stimme als Erkennungsmerkmal im Verhältnis zu Jesus Christus? Eine bedenkenswerte Frage.
Desweiteren wurde deutlich, dass Jesu Vorstellung stets eine Handlung und eine Folgerung daraus enthält. (z.B. "...wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.") Jesus gibt keine Anweisungen, er zeigt Möglichkeiten mit entsprechenden Konsequenzen auf. Dazu benutzt er bekannte Worte, die auf Zukünftiges und Ewiges hinweisen. ("Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Aber mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt, ist es anders: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben." Joh. 6, 49 u. 50) Das richtig zu verstehen, ist heute noch genauso schwierig, wie zu biblischer Zeit.
Dieser Gesprächsabend bot die Möglichkeit, die eigene Vorstellung mit den Gedanken der anderen Teilnehmer befruchtend zu verbinden und zu intensivieren.
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