Hagen-Wehringhausen. Auch eine durch einen Feuerwehreinsatz gesperrte Straße konnte Bischof Ulrich Götte nicht davon abhalten, am Freitagabend, 26. Oktober 2012, in der neuapostolischen Kirche Uhlandstraße einen Gottesdienst für die aktiven und im Ruhestand befindlichen Seelsorger des Bezirks Hagen durchzuführen. Eingeladen waren auch deren Ehefrauen oder Partnerinnen.
Bedingt durch den Feuerwehreinsatz und die dadurch entstandenen Staus begann der Gottesdienst einige Minuten später als vorgesehen. Stimmgewaltig sang die versammelte Festgemeinde "Bei dir Jesus, will ich bleiben" (Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche, Nr. 282), war doch der Kirchensaal trotz des ungewöhnlichen Zeitpunktes des Gottesdienstes sehr gut besetzt.
Seine Predigt stellte Bischof Götte unter das Bibelwort "Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger" (Joh. 8, aus 31). Er stellte gleich zu Beginn des Gottesdienstes heraus, dass er es bisher noch nicht geschafft habe, jeder Gemeinde des Bezirkes Hagen zu besuchen. "Umso mehr freue ich mich auf die Möglichkeit, euch alle heute im Gottesdienst kennen zu lernen" rief er der Gemeinde zu. Gleichzeitig äußerte Bischof Götte seinen Dank für alle in der Kirche und in den Gemeinden geleistete seelsorgerische Arbeit. "Jede Gemeinde braucht euch - ob ihr aktiv oder im Ruhestand seid. Ihr seid ein besonderer Kreis in euren Gemeinden." Er sei sich darüber im Klaren, dass dies nach wie vor auch manchmal mit Belastungen verbunden sei.
Bezogen auf das Bibelwort führte der Bischof aus, dass es notwendig sei, bei Jesus und in Jesus zu bleiben. Das sei auch bei den damaligen Jüngern wichtig gewesen. "Als sich viele Jünger vom Herrn abwandten, fragte er die Zwölf: Wollt ihr auch gehen? Was haben die gemacht? Sie sind geblieben", predigte Bischof Götte. Das sei eine besondere Herausforderung für die Jünger gewesen. Heute könne man die Frage stellen, wie sich alles weiterentwickeln werde. Das sei aber nicht so wichtig. Wichtig sei, beim Herrn zu bleiben. Die heutigen Herausforderungen bestünden darin, sich in den Gemeinden und in der Kirche um viele Belange zu kümmern. "Wir brauchen uns gegenseitig im Verständnis füreinander und für viele Situationen. Es kommt nicht darauf an, wie viel der Einzelne macht, sondern dass er sich einbringt“, machte der Bischof Mut zum Weitermachen. "Ich bin davon überzeugt, Gott freut sich von ganzem Herzen darüber."
In einem Predigtbeitrag wandte sich auch Bezirksältester Jürgen Woltersdorf, Leiter des Bezirks Hagen, an die Gemeinde. "Immer wenn wir gemeinsam unsere Arbeit tun, ist Gott dabei. Er gibt Mut und Zuversicht. Das ist ein gutes Gefühl", ermunterte der Bezirksälteste die Gottesdienstteilnehmer. "Aber wir wollen auch am Wort des Herrn bleiben, wie die ersten Christen in der Lehre der Apostel bleiben und in der Gemeinschaft bleiben, auch wenn wir einmal anderer Meinung sind. Und wir wollen auch an der Seite der uns anvertrauten Glaubensgeschwister und unserer Vorangängern im Glauben bleiben", schloss Jürgen Woltersdorf seinen Predigtbeitrag mit einem Appell an die versammelte Gemeinde.
"Bleiben ist keine Stippvisite, sondern dauerhaft", fasste Bischof Götte zum Schluss die Kernbotschaft des Gottesdienstes zusammen. "Das Vertrauen in Gott soll bleiben: Er bleibt bei uns und er segnet jegliches Bemühen."
Im Anschluss an den Gottesdienst nahm sich Bischof Götte viel Zeit, um sich von allen Gottesdienstteilnehmern persönlich zu verabschieden. Da galt es viele Hände zu schütteln. Und danach nahm er sich noch weitere Zeit für ein kleines Interview.
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