Hagen-Wehringhausen. Im Anschluss an den Gottesdienst für Seelsorger, 26. Oktober 2012, stellte sich Bischof Götte für ein kurzes Interview zur Verfügung.
Bischof Götte: "Ich bin zum Einstieg mit ein bisschen Sorge in einen für mich völlig neuen Arbeitsbereich gekommen, weil ich den Bezirk nur wenig kenne. Da macht man sich schon ein bisschen mehr Gedanken. Das was ich aber bisher immer wieder erlebt habe in den Gottesdiensten und auch danach, ist, dass gegenseitig sehr viel Wertschätzung vorhanden ist und dass die Geschwister sich nach einem Gottesdienst sehr freudig und auch dankbar verabschieden. Auch heute Abend habe ich das so empfunden. Für mich ist es auch immer wieder bewegend und etwas Besonderes wenn mir eine Glaubensschwester sagt: "Ich habe mich heute mit dem Gottesdienst beschäftigt und in einem Buch namens "Goldkörner“ vom Bleiben gelesen. Dieser Gedanke hat mich den ganzen Tag beschäftigt und ich habe gehofft, dass auch im Gottesdienst das Thema angesprochen wird. Als Sie das Bibelwort vorgelesen haben, das dem Gottesdienst zu Grunde lag und es vom Bleiben handelte, habe ich mich besonders gefreut."
Menschlich gesagt fühle ich mich sehr wohl hier, aber auch auf geistlicher Ebene ausgedrückt empfinde ich, dass ich hier, auch ein schönes geistiges Zuhause gefunden habe."
Bischof Götte: "Aus meiner Sicht: Auf jeden Fall."
Bischof Götte: "Die Empfindungen, die für mich in diesem Gottesdienst wichtig waren, sind, dass wir aktive Seelsorger und Ruheständler miteinander immer verbinden. Die Ruheständler sollen sich nicht zurückgesetzt fühlen, nach dem Motto: "Wir machen ja nichts mehr, uns fragt ja keiner mehr und uns bindet auch keiner mehr ein", sondern es soll ein Miteinander sein. Die Verbundenheit und das gegenseitige Verständnis sollten immer gegeben sein. Das fehlt mir manchmal. Ich habe heute im Erleben am Altar den Eindruck gewonnen, dass dies hier durchaus gegeben ist."
Bischof Götte: "Bleiben ist keine Stippvisite!"
Bischof Götte: "Ich stelle diesen Amtsauftrag nach wie vor unter ein Motto, was mich schon seit meiner Zeit als Unterdiakon begleitet. Mein damaliger Segensträger hat mir zum Start dieses Wort mitgegeben: "Sei nur getrost und sehr freudig." (nach Jos 1,7, LÜ 1912, Anm. d. Red.) Das ist ein Motto, das immer mit mir durch mein Leben gegangen ist. Der Stammapostel hat mir das vor meiner Amtseinsetzung in einem persönlichen Gespräch auch mitgegeben, dass es meine Aufgabe ist, die Anvertrauten zu stärken, sie freudig zu stimmen, zu motivieren und nicht das Gegenteil zu machen. Das ist nach wie vor mein Gedanke und mein Bestreben, das ich sehr tief im Herzen trage."
Bischof Götte: "Ich bin 54 Jahre alt und habe zwei Kinder. Ich bin seit 32 Jahren verheiratet, und arbeite seit 40 Jahren in einem Unternehmen der Versicherungswirtschaft – man mag es selbst kaum glauben.
Mein Motto nehme ich auch mit in den Alltag hinein, denn es wird mir auch immer gern nachgesagt: Du hast immer gute Laune und bist immer gut drauf, du hast Verständnis für Andere und akzeptierst jeden wie er ist. Das ist für mich im Privatleben genauso wichtig wie auch in der Kirche."
"Herzlichen Dank für das Interview."
Die Fragen im Interview stellte Detlef Flügge.
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