Meinerzhagen/Kierspe. Unter diesem Motto standen die letzten Wochen in den beiden neuapostolischen Gemeinden in Meinerzhagen und Kierspe, denn schon seit längerem war es offiziell, dass die beiden Gemeinden fusionieren werden.
Da für die neue Gemeinde Kierspe das Kirchengebäude in Kierspe nicht ausreichend Platz geboten hätte, waren bereits seit mehr als einem Jahr fleißige Hände am Werk, um den Umbau der Kirche zu realisieren.
Abschied in Meinerzhagen
Bereits am Sonntag, dem 15. Juni 2014, trafen sich die Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst zu einem letzten gemeinschaftlichen Grillen an der Kirche. Dabei wurden dann auch vielfältige Erinnerungen ausgetauscht.
Mit wehmütigem Herzen, aber auch mit zuversichtlichem Blick nach vorn versammelten sich viele Glaubensgeschwister aus Kierspe und Meinerzhagen am 25. Juni 2014 zum letzten Gottesdienst in "ihrer Kirche" Meinerzhagen, Hubertusweg 8.
Mit diesem Gottesdienst ging so auch ein Stück neuapostolischer Kirchengeschichte in Meinerzhagen zu Ende. In Begleitung des Bezirksältesten Gottfried Flügge und der beiden Bezirksevangelisten Emil Rollwagen und Volker Lange führte Bischof Ulrich Götte den Gottesdienst, der umrahmt wurde von Beiträgen des gemischten Chores und des Männerchores, durch.
Der Bischof ging in seiner Predigt noch einmal auf das Zusammenwachsen der beiden Gemeinden ein. Auch ein kurzer Abriss über die Geschichte der Gemeinde Meinerzhagen durfte dabei nicht fehlen. So erinnerte Bischof Götte an das Wirken der vielen Amtsträger. Aber der Bischof rief auch dazu auf, nach vorn zu blicken. Im Vertrauen auf das Walten und Wirken des lieben Gottes war sich Bischof Götte sicher, dass auch die seelsorgerische Arbeit der neuen Gemeinde Früchte tragen wird.
Am Ende des Gottesdienstes entband der Bischof dann im Auftrag des Apostels die Diakone Norbert Krause, Günter Fullriede und Joachim Schmidt von ihren Aufgaben für die Gemeinde Meinerzhagen. Diakon Rolf Hartkopf wurde nach fast 43 Jahren im Amt in den Ruhestand versetzt. Im Anschuss daran entwidmete der Bischof das Kirchengebäude und übergab es einer späteren weltlichen Nutzung.
Letzte Vorbereitungen für den Wiederbezug in Kierspe
Viele fleißige Hände sorgten am Samstag, 28. Juni 2014, dafür, dass die Kirche frisch herausgeputzt und für den Gottesdienst am Sonntag hergerichtet wurde. Schließlich waren bis zuletzt noch Restarbeiten durchgeführt worden, sodass die Zeit ein bisschen knapp zu werden schien. Aber alle fassten mit an.
Ramona Lasarzik, die sich um die Organisation der Aktion am Samstag gekümmert hatte, sparte denn auch nicht mit Lob: "Deutlich mehr als 20 Gemeindemitglieder haben sich eingebracht. Ich fand es toll, dass so viele gekommen sind um sich einzubringen.“ Niemand sei sich für irgendeine Arbeit zu schade gewesen: "Viele haben nicht viel gefragt, sondern einfach geschaut, was zu tun war und dann losgelegt." Besonders hob Ramona Lasarzik die gute Stimmung bei der Zusammenarbeit hervor. "Ich bin sehr dankbar für alle, die hier mitgemacht haben."
Festgottesdienst zum Wiederbezug in Kierspe
Diesen besonderen Gottesdienst am Sonntag, 29. Juni 2014, führte ebenfalls Bischof Ulrich Götte durch. In seiner Begleitung befand sich auch Bezirksältester Gottfried Flügge, Leiter des Kirchenbezirks Hagen und einige Gemeindeleiter des Kirchenbezirks.
Bischof Götte überbrachte Glückwünsche von Apostel Wolfgang Schug, der die Gemeinde zum neuen Kirchengebäude beglückwünschte und verlas anschließend einen Brief des Kiersper Bürgermeisters Frank Emde, der ebenfalls beste Grüße und Glückwünsche ausrichten ließ. "Über ein Jahr hat die Umbau- und Renovierungsphase gedauert", so Bischof Götte. "Mochte es so lange dauern – heute ist diese Kirche wieder euer Zuhause." Er ermunterte die Gemeindemitglieder, den ebenfalls mehr als einjährigen Prozess des Zusammenwachsens fortzusetzen und viel gemeinsam zu tun.
Seine Predigt zur Wiedereröffnung der Kirche stellte Bischof Götte unter das Bibelwort: "Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel." (1. Petrus, 1,15).
Gegen Ende des Gottesdienstes rief Bischof Götte alle Seelsorger, die nun für die neue Kiersper Gemeinde verantwortlich sind, an den Altar. Er bestätigte Priester Hartmut Paul, Gemeindeleiter, Priester David Lasarzik, Priester Knut Oberschachtsiek, Diakon Joachim Schmidt und Diakon Günter Fullriede im Auftrage des Apostels in ihren Amtsaufgaben.
Der Gottesdienst in der vollbesetzen Kirche wurde vom Gemischten Chor und dem Männerchor der Gemeinde feierlich umrahmt. Als besonderen Abschluss trug der Chor das Lied "Singt ein Lied von Gott", den Song des Internationalen Kirchentags, schwungvoll und mit Klavierbegleitung vor. Spontaner und lang anhaltender Applaus dankte für das besondere Schmankerl zum Ende des Gottesdienstes.
Anschließend blieben die Gottesdienstbesucher und ihre Gäste noch zum Brunch zusammen, dem noch weitere Aktionen folgten. Was wünscht sich Gemeindeleiter Hartmut Paul für "seine" neue Gemeinde? "Ich wünsche mir viel Einssein und dass jeder bestrebt ist, den anderen so zu lassen, wie er nun mal ist", äußert er sich in einem kleinen Interview. "Wir sollten uns auch bemühen, über Dinge, die nicht so wichtig sind hinweg zu sehen und mehr das Gemeinsame, das große Ganze, im Blick zu haben." Er ermuntert seine Gemeindemitglieder dazu, weiter zusammenzuwachsen: "Das wichtigste dabei ist die Liebe." Wie wahr!
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